Moskau hat den europäischen Entwurf eines Friedensplans für die Ukraine, der bei den Verhandlungen in Genf vorgeschlagen wurde, scharf zurückgewiesen. Der Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Jurij Uschakow, nannte das Dokument „völlig nicht konstruktiv“. Das berichtet das deutsche Blatt Der Spiegel.
Position Moskaus
Uschakow erklärte, dass der europäische Gegenentwurf zum US-Entwurf „für Moskau nicht funktioniert“. Zugleich stellte er fest, dass die ursprüngliche US-Version als Grundlage zur Lösung des Konflikts dienen könne – viele Bestimmungen dieses Plans seien „vollkommen akzeptabel“.
Putins Berater teilte mit, er erwarte in Kürze Gespräche zwischen Russland und den USA, um die Details des Friedensplans direkt zu erörtern. Konkrete Vereinbarungen gebe es bislang nicht.
Der amerikanische Plan
Der ursprüngliche US-Entwurf sah schmerzhafte Zugeständnisse für die Ukraine vor: die Abtretung großer Gebiete im Osten des Landes an Russland, Beschränkungen der Truppenstärke und den Verzicht auf einen NATO-Beitritt. Diese Forderungen überschritten mehrere rote Linien Kiews.
Reaktion des Westens
US-Außenminister Marco Rubio sprach in Genf von erheblichen Fortschritten bei den Verhandlungen. Seiner Aussage nach seien die offenen Fragen „nicht unüberwindbar“, er machte jedoch keine Angaben zu den Details der strittigen Themen.
Der deutsche Außenminister Johann Vadeful bewertete die Gespräche ebenfalls positiv, räumte aber ein, dass mögliche territoriale Zugeständnisse der schwierigste Punkt bleiben. Er betonte, dass die derzeitige Frontlinie der Beginn von Verhandlungen sein müsse, nicht ihr Endpunkt.
Vadeful unterstrich, dass man nicht „über die Köpfe der Europäer und Ukrainer hinweg verhandeln“ dürfe. Es sei notwendig, die Wahrung der Souveränität der Ukraine zu garantieren.
Kontext
In Genf laufen Verhandlungen über einen 28-Punkte-Friedensplan für die Ukraine. Europäische Staaten legten als Reaktion auf den US-Entwurf ihre eigene Version des Dokuments vor und änderten mehrere Schlüsselbestimmungen.