Das Musée du Louvre in Paris hat am Morgen des 15. Dezember keine Besucher empfangen — das Personal beschloss nach einer Generalversammlung die Arbeit niederzulegen, die zwei Monate nach dem aufsehenerregenden Raubüberfall vom 19. Oktober stattfand. Auslöser der Aktion waren Beschäftigte, die auf systemische Mängel in der Arbeitsorganisation und der Sicherheit hinweisen.
Beschluss der Beschäftigten
Bei der Versammlung stimmten mindestens 400 Mitarbeiter einstimmig für den Beginn des Streiks. Dadurch könnten einzelne Säle des Museums geschlossen bleiben oder das gesamte Haus für einen Tag geschlossen werden. Die Leitung erstellte eine Liste der Beschäftigten, die sich dem Protest nicht angeschlossen hatten, um die Möglichkeit einer eingeschränkten Öffnung zu prüfen.
Am Morgen warteten mehrere Dutzend Touristinnen und Touristen am Eingang auf Einlass zu den Ausstellungen, doch einige Mitarbeiter rieten ihnen, bis zum Mittag nicht zurückzukehren.
Forderungen der Gewerkschaften
Die Gewerkschaften werfen der Museumsverwaltung vor, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und es an Ressourcen fehlen zu lassen, was sich seit dem Diebstahl im Oktober besonders bemerkbar gemacht habe. Vertreter der Belegschaft beklagen außerdem, dass Probleme im Zusammenhang mit Notfällen in den Gebäuden ignoriert würden.
Der Besuch des Louvre ist zu einer echten Bewährungsprobe geworden
– CGT, CFDT und SUD
Die vereinten Gewerkschaften sandten am 8. Dezember einen Brief an Kulturministerin Rachida Dati mit einer Darstellung ihrer Vorwürfe und Forderungen zur Verbesserung der Bedingungen.
Schließung von Galerien und Schäden an den Beständen
Nach dem spektakulären Raubüberfall war das Museum bereits im November gezwungen, eine der Galerien wegen des vernachlässigten Zustands der Infrastruktur zu schließen. Zudem kam es vor etwa zwei Wochen in dem Gebäude zu einem Wasserrohrbruch, infolgedessen mehrere Hundert Exemplare in der Bibliothek der ägyptischen Altertümer beschädigt wurden.
Mitarbeiter und Gewerkschaften bringen diese Zwischenfälle mit mangelnder technischer Unterstützung und Unterfinanzierung in Verbindung, die ihrer Ansicht nach die Sicherheit der Exponate und des Personals gefährdet.