Vorschlag zur Übernahme der Betriebsführung
Iraks Ölministerium hat Verhandlungen mit mehreren amerikanischen Öl- und Gasunternehmen aufgenommen über die Übertragung der Betriebsführung des größten Feldes des Landes – West Qurna‑2. Derzeit wird die Förderstätte von einem russischen Unternehmen betrieben, das unter US-Sanktionen steht.
Die Übertragung der Betriebsführung des Feldes West Qurna‑2 an eines der amerikanischen Ölunternehmen würde den wechselseitigen Interessen entsprechen, die Stabilität der Weltmärkte stärken und die Ölproduktion des Irak sowie dessen Marktanteil sichern
– Iraks Ölministerium
Reaktion der US-Unternehmen
Zu den Unternehmen, die als potenzielle Bewerber genannt wurden, zählten Exxon Mobil und Chevron. Nach der Bekanntgabe weigerten sich Vertreter dieser Unternehmen, sich zu einer möglichen Beteiligung zu äußern.
Struktur des Feldes und Folgen
Lukoil ist seit Beginn der 2010er Jahre Betreiber von West Qurna‑2. Dem Feld werden Reserven von rund 14 Milliarden Barrel zugeschrieben; die Förderung erfolgt im Rahmen eines 25 Jahre laufenden Servicevertrags. Im Projekt hält das russische Unternehmen etwa 75 % der Anteile, der Rest gehört der staatlichen North Oil Company.
Im November übernahm die irakische Regierung den Verkauf des auf dem Feld geförderten Öls, um die Kontinuität der Lieferungen trotz der Sanktionen zu gewährleisten.
Der Irak strebt an, die Zusammensetzung ausländischer Beteiligter in großen Förderprojekten zu überprüfen, um westliche Investitionen anzuziehen und das technische Potenzial der Branche zu stärken. Die Einbindung eines amerikanischen Betreibers entspreche nach Ansicht von Verantwortlichen den strategischen Interessen der USA und könne ein Zeichen dafür sein, dass der Irak seine Energiebeziehungen zu US-Unternehmen vertiefen wolle.
- Im November setzte der Irak Zahlungen an Lukoil aus, was zu Verzögerungen bei den Gehältern von etwa 1.300 irakischen Beschäftigten des Feldes führte; daraufhin erklärte Lukoil Force‑Majeure auf dem Projekt.
- Am 17. November traf sich Premierminister Mohammed Shia al‑Sudani mit dem ehemaligen Lukoil‑Chef Vagit Alekperov; es wurden Fragen einer möglichen Aussetzung der Sanktionsbeschränkungen erörtert.
- Das Ölministerium schloss den Erwerb des Lukoil‑Anteils durch staatliche Unternehmen aus und bezeichnete das Projekt als zu umfangreich für eine eigenständige Durchführung durch staatliche Stellen.