Die OPEC+-Länder bestätigten am Sonntag, dem 30. November, die frühere Entscheidung über eine dreimonatige Pause bei der Produktionssteigerung für das erste Quartal 2026. Die Gesamtvereinbarung zur Koordinierung der Förderung bleibt bis zum 31. Dezember 2026 in Kraft.
Überwachung und Reaktion
Der Mechanismus für eine schnelle Reaktion auf Veränderungen der Marktlage, der bei Bedarf Anpassungen der Fördermengen ermöglicht, bleibt erhalten.
Der gemeinsame Überwachungsausschuss wird weiterhin den Zustand des Weltölmarktes, die Fördermengen und die Einhaltung der Vereinbarungen durch die Teilnehmer beobachten. Der Ausschuss soll sich alle zwei Monate treffen und kann bei Bedarf zusätzliche Sitzungen oder eine vollständige Ministerkonferenz einberufen, um die Förderpolitik zu überprüfen.
Die nächste Ministerkonferenz ist für den 7. Juni 2026 geplant.
Quoten und Produktionskapazitäten
Seit April 2025 haben acht Schlüsselstaaten schrittweise etwa 70 % der 2023 eingeführten Beschränkungen aufgehoben; rund 1,1 Mio. Barrel pro Tag müssen noch auf den Markt zurückkehren. Darüber hinaus gilt für alle 22 OPEC+-Teilnehmer eine zusätzliche Kürzungsstufe von etwa 2 Mio. Barrel pro Tag.
Die Wiederherstellung der Quoten geht jedoch nicht mit einem einheitlichen Produktionsanstieg einher: Einige Länder verfügen nicht über ausreichende technologische oder infrastrukturelle Kapazitäten, um die Lieferungen schnell zu erhöhen.
In diesem Zusammenhang einigten sich die Länder auf einen neuen Ansatz zur Bewertung der maximalen Produktionskapazität, der vom OPEC‑Sekretariat erarbeitet wurde. Dieser Indikator soll zur Festlegung der Basisfördermengen für 2027 verwendet werden.
Markt und Risiken
Die OPEC+-Entscheidung löste einen moderaten Preisanstieg aus. Die Brent-Futures stiegen am Montagmorgen um mehr als 2 % und notierten bei rund 63,7 US-Dollar pro Barrel.
Auch neue geopolitische Faktoren beeinflussen das Preisbild. US-Präsident Donald Trump kündigte eine härtere Haltung gegenüber Venezuela an und sagte dazu:
„Ihr Luftraum sollte als ‚geschlossen‘ betrachtet werden“
– Donald Trump
Einem möglichen Preisanstieg setzen die Erwartungen an ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine Grenzen; ein solches Abkommen könnte zu einer Lockerung der Sanktionen gegen russisches Öl und zu einer Ausweitung der globalen Lieferungen führen.