Der Verfassungsgerichtshof erklärte Bußgelder für die verspätete Registrierung von Steuerrechnungen für rechtmäßig

Der Verfassungsgerichtshof bestätigte die Rechtmäßigkeit von Strafen für die verspätete Registrierung von Steuerrechnungen und stellte fest, dass die Kontrollbehörde die Schuld des Steuerpflichtigen nachweisen muss, statt Sanktionen automatisch zu verhängen.

269
Aktie:
0:00 / 0:00  min.

Entscheidung des Verfassungsgerichts der Ukraine (KSU)

Der zweite Senat des Verfassungsgerichts der Ukraine hat am 26. November eine Entscheidung getroffen, die die Rechtmäßigkeit finanzieller Sanktionen für die verspätete Registrierung von Steuerrechnungen bestätigt. Die Beschwerde wurde von der Firma Andritz Hydro GmbH eingereicht.

Position der Parteien

Das Unternehmen focht Bestimmungen des Steuergesetzbuchs an und hielt die Sanktionen für übermäßig. Die Steuerbehörde verhängte gegen Andritz Hydro eine Geldbuße in Höhe von 468.000 Hrywnja (UAH) wegen der verspäteten Registrierung einer Rechnung. Die Firma behauptete, das Vergehen sei technischer Natur gewesen und habe die fristgerechte Zahlung der Steuer nicht beeinflusst.

Schlussfolgerungen des Gerichts und Garantien

Das KSU stellte fest, dass solche Sanktionen ein legitimes Ziel verfolgen – die Durchsetzung von Disziplin im Bereich der Mehrwertsteuer (MwSt.) und den Schutz der wirtschaftlichen Sicherheit. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die Geldbuße in Höhe von 20 % der Mehrwertsteuersumme verhältnismäßig war und das Gleichgewicht zwischen den Interessen des Staates und der Wirtschaft nicht verletzt habe.

Gleichzeitig wies das Gericht darauf hin, dass die Sanktion in ihrer Art und Höhe einem strafrechtlichen Sanktionscharakter nahekomme, weshalb der Gesetzgeber die Individualisierung der Verantwortlichkeit und die Unschuldsvermutung sicherstellen müsse. Die Kontrollbehörde müsse die Schuld des Steuerpflichtigen nachweisen, anstatt Sanktionen automatisch zu verhängen. Fragen zur Beweisführung der Schuld und zu entsprechenden verfahrensrechtlichen Garantien hat das Gericht in diesem Verfahren nicht überprüft.

  • Anfang November führte die Lockerung der Kriterien für Sperrungen zu einer Senkung der Sperrquote auf 0,2 %.

Weltnachrichten