Litauen hat wegen seit mehreren Monaten andauernder Angriffe mit mit Schmuggel beladenen Ballons aus Belarus den Ausnahmezustand im gesamten Staatsgebiet erklärt. Das teilte das Innenministerium des Landes mit.
Gefahr für die Luftfahrt
Als Leiter der staatlichen Einsatzleitung für Notfälle wurde für diesen Zeitraum der litauische Innenminister Wladislaw Kondratowitsch ernannt. In der Erklärung heißt es, dass die mit Schmuggel beladenen Ballons eine Bedrohung für die Interessen der nationalen Sicherheit des Landes darstellen.
Die anhaltenden Starts von Ballons aus Belarus bedrohen die zivile Luftfahrt Litauens und stören den Betrieb des Flughafens Vilnius. Dies führt zum Wegfall von Passagier- und Frachtverkehren, zu erheblichen finanziellen Verlusten und zu Reputationsschäden.
Ausmaß des Problems
Laut dem Ministerium wurde der Flughafen Vilnius seit Oktober 2025 wegen der Gefahr durch schmuggelbeladene Ballons fast 60 Stunden lang geschlossen. Davon waren mehr als 300 Flüge und über 47.000 Passagiere betroffen.
Der Notstandsmodus wurde landesweit eingeführt, da sich der Kurs der Ballons je nach Windrichtung ändern kann.
Was sich ändern wird
Es sei darauf hingewiesen, dass die Verhängung des Ausnahmezustands im gesamten Staatsgebiet keine Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung verursachen werde, da die ergriffenen Maßnahmen gezielt und verhältnismäßig sein und ausschließlich gegen die Organisatoren und Täter der rechtswidrigen Aktivitäten gerichtet sein würden.
– Ministerium des Innern Litauens
Der Notstand ermöglicht es den Behörden Litauens, ihre Maßnahmen enger zu koordinieren und im Bedarfsfall die Unterstützung militärischer Einheiten in Anspruch zu nehmen.
Kontext
Der Start von Ballons mit Schmuggelware aus Belarus ist Teil eines hybriden Krieges, den das Lukaschenko-Regime gegen die baltischen Staaten und die Europäische Union führt. Dies ist nicht der erste Fall der Anwendung unkonventioneller Druckmittel gegen den litauischen Staat – zuvor hatte Minsk bereits Migrationskrisen an der Grenze organisiert.