Die Verwaltung des US-Präsidenten warnte vor möglichen neuen Sanktionen gegen den Internationalen Strafgerichtshof, falls dieser sein Gründungsdokument nicht ändere und nicht bestätige, dass er keine Ermittlungen gegen Präsident Donald Trump und andere hochrangige Amtsträger einleiten werde.
In US-Kreisen äußert man die Befürchtung, dass der Gerichtshof nach 2029 den Fokus auf den Präsidenten, den Vizepräsidenten, den Verteidigungsminister und andere Personen richten und strafrechtliche Verfahren gegen sie einleiten könnte, was Washington für unakzeptabel hält.
Ein Vertreter der Verwaltung nannte nicht die konkreten Fragen, die nach Ansicht der US-Behörden Anlass für ein Ermittlungsverfahren sein könnten, verwies jedoch auf eine offene Debatte über diese Möglichkeit im völkerrechtlichen Umfeld.
Forderungen der USA an den Internationalen Strafgerichtshof
Washington verlangt vom Gericht Änderungen des Römischen Statuts und klare Zusicherungen, dass Fragen zu hochrangigen US-Beamten nicht Gegenstand von Ermittlungen sein werden. Zudem hat die Verwaltung zwei weitere Forderungen erhoben: die Einstellung der Ermittlungen gegen israelische Führungspersönlichkeiten im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen und die formelle Beendigung der Überprüfung der Handlungen US-amerikanischer Einheiten in Afghanistan.
Mögliche Sanktionen
Sollte der Internationale Strafgerichtshof diese Forderungen nicht erfüllen, hat Washington damit gedroht, einzelne Funktionäre des Gerichts zu sanktionieren und Beschränkungen gegenüber der Institution selbst zu verhängen. Nach Angaben der Verwaltung seien diese Forderungen dem Gericht bereits mitgeteilt worden.
Offizielle Vertreter bestehen außerdem darauf, im Römischen Statut ausdrücklich die fehlende Zuständigkeit für die Einleitung entsprechender Ermittlungen gegen Führungspersonen und andere hochrangige US-Beamte festzuschreiben.
- Im Juni 2025 verhängte die US-Administration Sanktionen gegen vier Richter des Internationalen Strafgerichtshofs wegen, ihrer Einschätzung nach, „rechtswidriger und unbegründeter“ Maßnahmen gegen die USA oder Israel; das Gericht wies diese Schritte zurück.