Rubio: «Fortschritte sind erkennbar, aber die Verhandlungen bleiben schwierig»
Die Vereinigten Staaten und die Ukraine führten in Florida produktive Gespräche über einen möglichen Friedensplan mit Russland. Das berichtet Reuters, wonach US-Außenminister Marco Rubio von Fortschritten sprach, aber betonte, dass der Weg zu einer Einigung weiterhin schwierig sei.
Rubio traf die ukrainische Delegation in Hallandale Beach, wo die Verhandlungen in seinem Heimatstaat stattfanden. Dem Außenminister zufolge war das Ziel des Treffens, einen Weg zu bestimmen, der die Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine gewährleistet.
«Wir beurteilen die Komplexität des Prozesses realistisch, sind aber optimistisch, insbesondere angesichts der Fortschritte. Es gibt eine gemeinsame Vision, dass es nicht nur um die Beendigung des Krieges geht, sondern auch um die Zukunft der Ukraine — erfolgreicher als je zuvor»,
– sagte Rubio nach dem Treffen.
Präsident Trump äußert Unzufriedenheit über Verzögerungen
Die Verhandlungen in Florida setzten eine Reihe vorheriger Treffen fort, die auf dem überarbeiteten Friedensplan der USA basieren. Kritiker hatten zuvor bemängelt, die ursprüngliche Version des Plans sei angeblich zu vorteilhaft für Russland.
Präsident Donald Trump, der versprochen hatte, den Krieg «an einem Tag» zu beenden, äußerte seine Enttäuschung darüber, dass der Konflikt noch nicht beendet werden konnte. Er sagte, sowohl die Ukraine als auch Russland wollten Frieden, und fügte hinzu, dass die Chance auf ein Abkommen weiterhin bestehe.
Wechsel an der Spitze der ukrainischen Verhandlungsdelegation
Die ukrainische Delegation wurde von einem neuen Chefunterhändler geleitet — RNBO-Sekretär Rustem Umerov. Er ersetzte Andrij Jermak, der nach einem Korruptionsskandal in der Ukraine zurückgetreten war.
Während des Treffens dankte Umerov den USA für die Unterstützung und betonte, dass Washington weiterhin an der Seite der Ukraine stehe. Nach Abschluss der Verhandlungen bezeichnete er das Treffen als produktiv.
«Wir haben alle für die Ukraine wichtigen Fragen besprochen, und die Vereinigten Staaten waren außerordentlich unterstützend»,
– sagte Umerov.
Nächste Schritte der Verhandlungen: Witkoffs Reise nach Moskau
Bei den Verhandlungen waren der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Berater Jared Kushner anwesend. Witkoff teilte mit, dass er bereits am Montag nach Moskau reisen werde, um weitere Konsultationen mit der russischen Seite zu führen.
«Es liegt noch viel Arbeit vor uns. Im Prozess gibt es viele bewegliche Teile, und es gibt noch eine weitere Seite, die in die Formel der Vereinbarungen eingebunden werden muss»,
– erklärte Rubio.
Kontext: Druck auf die Ukraine und innere Krise
Dem Reuters-Bericht zufolge verlangt Trumps Team weiterhin erhebliche Zugeständnisse von Kiew, einschließlich der Abtretung von Teilen des Territoriums an Russland. Die ukrainische Führung sieht sich zugleich einer politischen Krise gegenüber, ausgelöst durch eine aufsehenerregende Korruptionsuntersuchung im Energiesektor.
Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte zuvor, er werde kein «schlechtes Abkommen» zulassen, und warnte, dass das Land den schwersten Moment seit Kriegsbeginn durchlebe, unter anderem aufgrund massiver Angriffe Russlands auf die Energieinfrastruktur.

Vorabkonsultationen in Genf
Vor dem Treffen in Florida führten die Parteien Verhandlungen in Genf, wo das ukrainische Team eine eigene Antwort auf die US-Friedensvorschläge vorlegte. Laut Reuters bildeten diese Konsultationen die Grundlage für die weiteren Diskussionen am 30. November.
Zur ukrainischen Delegation gehörte auch der erste stellvertretende Außenminister Serhii Kyslytsia, der daran erinnerte, dass der Verhandlungsprozess dem Wetterbericht gleiche, bei dem «geringfügige Änderungen große Folgen haben können».
