Sikorski rief Belgien dazu auf, den Reparationskredit für die Ukraine freizugeben: „Davon könnte das Ergebnis des Krieges abhängen“

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski erklärte, dass die Entscheidung Belgiens über ein Reparationendarlehen für die Ukraine den Verlauf des russisch-ukrainischen Krieges beeinflussen könne. Das sagte er im Gespräch mit Journalisten im Hauptquartier der NATO nach dem Treffen der Außenminister der NATO-Staaten in Brüssel.

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Belgien blockiert Entscheidung zur Nutzung russischer Vermögenswerte

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die Ukraine in den kommenden zwei Jahren mit Mitteln aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zu finanzieren. Doch Belgien, auf dessen Hoheitsgebiet die Clearingstelle Euroclear liegt, blockiert die Zustimmung zu diesem Mechanismus.

Sikorski räumte ein, dass die EU-Staaten die für Belgien mit einer solchen Entscheidung verbundenen Risiken berücksichtigen müssen.

«Wir sind uns einig, dass Belgien nicht allein mit allen Risiken bleiben darf, es braucht Unterstützung»,

— sagte der Minister.

«Das ist die Schlüsselkarte Europas zugunsten der Ukraine»

Gleichzeitig betonte der polnische Minister, dass die Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte entscheidend wichtig sei, um die Ukraine sowohl auf dem Schlachtfeld als auch für die wirtschaftliche Stabilität zu unterstützen.

«Ich hoffe, Belgien wird seine Position überdenken. Das ist die Schlüsselkarte, die Europa zugunsten der Ukraine ausspielen kann. Davon könnte das Ergebnis dieses Krieges abhängen»,

— betonte Sikorski.

Seiner Ansicht nach könne nur eine garantierte finanzielle Unterstützung der Ukraine für 2–3 Jahre die russischen Ambitionen eindämmen.

«Wenn Putin sieht, dass die Ukraine über Ressourcen verfügt, um Staat und Verteidigung über mehrere Jahre aufrechtzuerhalten, wird er gezwungen sein zu überdenken, ob er es sich leisten kann, den Krieg fortzusetzen»,

— fügte der polnische Außenminister hinzu.

Reparationskredit als Druckmittel gegen den Kreml

Sikorski unterstrich, dass ein Reparationenkredit ein Schlüsselelement künftiger Friedensverhandlungen sein könne. Zugleich stelle dessen Blockade seiner Ansicht nach ein Risiko sowohl für die Ukraine als auch für ganz Europa dar.

Die Idee «eines Reparationenkredits» der Europäischen Kommission sieht die Mobilisierung von rund 140 Mrd. Euro vor, die aus Erträgen eingefrorener russischer Vermögenswerte gebildet werden. Die Ukraine könnte demnach von 2026 bis 2028 jährlich rund 45 Mrd. Euro erhalten.

Derzeit blockiert Belgien weiterhin die endgültige Entscheidung über den Start dieses Finanzmechanismus.

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