Im Zentrum von Bratislava laufen heute die Vorbereitungen für eine großangelegte Protestaktion, die aus Würde entsteht.
Der Platz ist mit Kreide bemalt: Slogans über Freiheit, Demokratie, ukrainische Symbole, Worte der Unterstützung.
Alles begann vor sieben Tagen, während eines Besuchs an einer Schule, als Präsident Fico eine Äußerung machte, die die Studentenbewegung ins Leben rief. Er erklärte, dass „diejenigen, die sich in Schwarz kleiden, ruhig nach Ukraine fahren können, um zu kämpfen“.
Der überhebliche, fast spöttische Satz wurde für die Jugend zum Wendepunkt. Die Studenten reagierten entgegen den Erwartungen, indem sie einfach mit der ukrainischen Flagge herauskamen. Dieses Bild wurde zum Beginn einer neuen Welle von Protesten.
Am 16. November beginnt eine neue Phase. Die Aktion, die bereits den Namen „Kreide-Revolution“ erhalten hat.

Auf dem Hauptplatz der Stadt versammelten sich die Studenten, um die gleiche Welle des Protests gegen die Politik des amtierenden Premierministers Robert Fico und zur Unterstützung der Ukraine fortzusetzen.
Die Jugend kam freiwillig, ohne Aufrufe von Parteien oder Organisationen. In den Händen nur Kreide, Fahnen, Plakate. Kreide wurde zum Symbol des Tages. Es ist ein einfaches Werkzeug, mit dem man „die Stimme der Gesellschaft nicht übertönen kann“. Sie lässt sich leicht vom Regen abwaschen, aber es ist schwer, den Gedanken zu tilgen, der bereits geäußert wurde. Auf dem Platz gibt es Dutzende von Schriftzügen: über die Meinungsfreiheit, Solidarität mit der Ukraine, Ablehnung autoritärer Rhetorik.

Die Hauptidee der Bewegung
Die Studenten äußerten nicht nur ihren Unmut über die Äußerung des Premierministers. Sie proklamierten eine größere These: Solidarität mit der Ukraine ist Solidarität mit der eigenen Demokratie. Die ukrainische Flagge im Zentrum von Bratislava ist seit einer Woche ein Symbol dieser Position.
Was kommt als Nächstes? Laut den Teilnehmern ist die heutige Aktion nur eine Vorbereitung.
Bereits morgen, am 17. November, zum Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie, soll der Studentenprotest in eine großangelegte öffentliche Demonstration übergehen. Es wird erwartet, dass sich Tausende von Menschen, nicht nur Jugendliche, auf dem Platz versammeln.
Bratislava bereitet sich darauf vor, laut zu sprechen. Und wir werden die Ereignisse weiterhin verfolgen, denn diese Geschichte ist bereits ein wichtiger Teil des breiteren europäischen Kontexts: über Freiheit, über Werte und darüber, dass diese immer von den mutigsten studentischen Händen mit Kreide verteidigt werden.