Trump sagte Selenskyj, er habe mit Putin „20 Punkte“ eines Friedensplans besprochen — was bedeutet das für die Sicherheit der Ukraine?

Vor dem Treffen am 28. Dezember teilte Donald Trump Wolodymyr Selenskyj mit, dass er mit Putin jeden Punkt des Friedensplans besprochen habe. Wir analysieren, warum Worte zu Garantien und nicht zu bloßen Deklarationen werden müssen.

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Kurz

Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte Donald Trump vor ihrem Treffen am 28. Dezember telefonisch mit, er habe ein „langes Gespräch mit Putin“ geführt und „alle 20 Punkte des Friedensplans Punkt für Punkt durchgesprochen“. Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj dauerte mehr als zwei Stunden; im Anschluss gab es Telefonate mit europäischen Staats- und Regierungschefs. Konkrete Entscheidungen liegen noch nicht vor — der diplomatische Prozess läuft weiter.

Was Selenskyj sagte

„Präsident Trump sagte mir, dass es ein langes Gespräch mit Putin gab, er habe alle 20 Punkte des Plans durchgesprochen. Punkt für Punkt. Und ich habe ihm dafür gedankt. Das ist wichtig — damit wir alle im selben Kontext sind und damit sie genau dieses Dokument besprechen und nicht irgendwelche anderen Dokumente.“

— Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

„Aber ich habe dem Präsidenten [Trump] gesagt, dass für uns sehr wichtig ist… Es ist nicht das erste Mal, dass Putin etwas sagt und dann anders handelt. Für uns ist es sehr wichtig, dass Worte mit Taten übereinstimmen.“

— Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Position: warum das wichtig ist

Die Aussage, dass „die 20 Punkte besprochen wurden“, ist kein bloßer diplomatischer Ritualakt. Für die Ukraine ist entscheidend weniger, was telefonisch gesagt wurde, als wie diese Worte in Sicherheitsmechanismen umgesetzt werden: Überprüfungen, Garantien, schrittweise Maßnahmen, Kontrolle der Einhaltung der Vereinbarungen. Das Risiko für uns besteht, wenn Erklärungen nicht durch Taten bestätigt werden, doch die Tatsache, dass das Dokument auf höchster Ebene diskutiert wird, eröffnet politischen Spielraum für weitere Verhandlungen und internationalen Druck.

Wesentliche Fakten

  • Am 28. Dezember führten Trump und Selenskyj ein geschlossenes Treffen in erweiterter Besetzung; es dauerte mehr als zwei Stunden.
  • Nach dem Treffen gab es Telefonate mit europäischen Spitzenpolitikern.
  • Nach Angabe Selenskyjs sagte Trump am Telefon, er habe mit Putin die „20 Punkte“ des Friedensplans besprochen; Details des Gesprächs gab der ukrainische Präsident nicht preis.
  • Konkrete Entscheidungen wurden beim Treffen nicht festgehalten — der diplomatische Prozess geht weiter.

Analyse

Diplomatische Kontakte zwischen den Staats- und Regierungschefs großer Länder verfolgen stets zwei Ziele: Spannungen abbauen und politische Bedingungen für praktische Schritte schaffen. Experten weisen darauf hin, dass ein bloßer Austausch von Positionen noch keine Sicherheitsgarantie darstellt. Die Ukraine muss drei Dinge durchsetzen: 1) klare Zeitrahmen für die Umsetzung der Punkte, 2) Verifizierungsmechanismen (unabhängige Beobachter, Monitoring), 3) Sanktions- oder andere reale Konsequenzen im Fall der Nichterfüllung. Ohne dies droht das „Durchsprechen der Punkte“ auf der Ebene von Erklärungen zu verbleiben.

Fazit

Die Tatsache des Gesprächs ist ein Signal: Der Friedensplan steht im Blickfeld internationaler Akteure. Der nächste Schritt liegt bei der Ukraine und ihren Partnern — Worte in konkrete Garantien und Kontrollmechanismen zu verwandeln. Ob die „20 Punkte“ zu einem Dokument werden, das unsere Interessen schützt, oder lediglich eine diplomatische Grundlage für weitere Verhandlungen bleiben, hängt davon ab, wie schnell und entschlossen die Partner vom Reden zum Handeln übergehen.

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