Софія Лискун, ukrainische Weltmeisterin im Wasserspringen, hat bekannt gegeben, dass sie die russische Staatsbürgerschaft angenommen hat und künftig dieses Land vertreten wird. Über den Wechsel der Staatsangehörigkeit berichtete die Sportlerin in einem Interview mit russischen Medien.
Erwerb der russischen Staatsbürgerschaft
Die 23‑jährige Лискун, gebürtig aus Luhansk, erklärte in einer Videobotschaft, dass sie auf den ukrainischen Pass verzichtet habe und plane, für die russische Nationalmannschaft anzutreten. Sie begründete ihre Entscheidung mit anhaltender Unzufriedenheit über die Arbeitsbedingungen innerhalb des ukrainischen Teams.
Gründe für den Landeswechsel
Der Sportlerin zufolge seien in der ukrainischen Mannschaft offenbar professionelle Standards nicht eingehalten worden, und sie sei wegen Kontakten zu ihrer ersten Trainerin, die nach Moskau gezogen sei, gerügt worden.
Bei Trainingslagern wurde mir gesagt, dass niemand mehr Kontakt zu Russen haben dürfe. Ich saß da und verstand nicht, warum das ausgerechnet an mich gerichtet war. Ich finde, ein erwachsener Mensch sollte sich anders verhalten
– Софія Лискун
Sie sagte außerdem, dass im Schwimmbad in Kiew ein Plakat mit dem Slogan „Sport außerhalb der Politik“ gehangen habe, doch ihrer Ansicht nach hätten gerade die Sportler zuerst den Druck gespürt.
Sportliche Karriere und Auszeichnungen
Софія Лискун wurde in Luhansk geboren und startete bis 2025 für die ukrainische Nationalmannschaft. Bei der Europameisterschaft 2025 gewann sie Gold im Mixed-Teamwettbewerb und Silber im Synchronspringen vom 10‑Meter‑Turm.
Insgesamt hat die Sportlerin 12 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften im Trikot der ukrainischen Nationalmannschaft errungen.
Ксенія Байло та Софія Лискун wurden Vize-Europameisterinnen im Synchronspringen vom 10‑Meter‑Turm bei der Europameisterschaft 2025; diese Auszeichnung war die siebte Medaille für die Ukraine bei dem Turnier.