Volkswagen teilte mit, dass er ab dem 16. Dezember die Produktion in seinem Werk in Dresden einstellt. Es ist das erste Mal seit 88 Jahren, dass der Konzern die Herstellung von Autos auf deutschem Boden stoppt.
Gründe für die Stilllegung
Die Entscheidung hängt mit finanziellen Schwierigkeiten zusammen: schwache Verkäufe auf dem chinesischen Markt, nachlassende Nachfrage in Europa und hohe Zölle in den USA, die den Export unrentabel machen. Als Reaktion muss das Unternehmen Kosten senken und die operative Rentabilität steigern.
"Das war nicht einfach, aber aus wirtschaftlicher Sicht wichtig"
– Thomas Schäfer, Markenchef von VW
Analysten weisen darauf hin, dass das Unternehmen nach Wegen sucht, Kosten zu reduzieren und die Profitabilität der Geschäftstätigkeit zu erhöhen.
Geschichte und Produktionszyklus
Die Gläserne Manufaktur wurde 2001 als Werk für das Luxusmodell Phaeton eröffnet. Die Produktion des Phaeton wurde 2016 eingestellt, danach begann auf dem Gelände die Fertigung des Elektroautos ID.3. Die Serienproduktion des ID.3 wird ebenfalls Mitte Dezember eingestellt.
In 23 Jahren hat das Dresdner Werk rund 200.000 Fahrzeuge produziert, deutlich weniger als die Jahresproduktion des zentralen Volkswagen-Werks in Wolfsburg.
Umrüstung und Investitionen
Ab Januar 2026 wird das Objekt umgebaut: Das Gelände wird an die Technische Universität Dresden vermietet, um einen Forschungscampus zu schaffen, auf dem an Künstlicher Intelligenz, Robotik und Mikrochips gearbeitet wird.
Volkswagen und die Universität haben gemeinsame Investitionen in das Projekt in Höhe von 50 Mio. Euro für die nächsten sieben Jahre vereinbart. Gleichzeitig wird der Konzern die Nutzung der Anlage für die Übergabe von Fahrzeugen an Kunden und als Touristenattraktion beibehalten.
Im Finanzbericht für das dritte Quartal 2025 verzeichnete Volkswagen einen Verlust von rund 1,5 Milliarden US-Dollar, teilweise bedingt durch von den USA eingeführte Zölle und durch verringerte Investitionen in die Produktion von Elektrofahrzeugen der Marke Porsche.