Das Nationale Antikorruptionsbüro hat die Ermittlungen gegen den ehemaligen Leiter der militärischen Regionalverwaltung der Oblast Dnipropetrowsk und mehrere seiner Komplizen abgeschlossen.
Sie werden verdächtigt, im Rahmen von Reparatur- und Wiederherstellungsarbeiten an Straßen mehr als 392 Mio. Hrywnja veruntreut zu haben.
Nach Auffassung der Ermittler fälschten die Beschuldigten Dokumente, um die Auszahlung von Mitteln zu beschleunigen und verpflichtende Verfahren zu umgehen, insbesondere die Erstellung von Projektdokumentation, deren Begutachtung und die technische Aufsicht.
Ein Teil der Mittel wurde an verbundene Firmen überwiesen
– NABU
Vorwürfe und rechtliche Einordnung
Die Ermittlungen gehen davon aus, dass anstelle von laufenden oder grundlegenden Reparaturen Arbeitspositionen als Betriebserhaltung ausgewiesen wurden, die im Jahr 2022 als prioritär galten. Die Ausgaben sollen auf rund 1,5 Mrd. Hrywnja aufgebläht worden sein, und die Vertragsbeträge seien an eine Gesellschaft vergeben worden, die mit dem damaligen Leiter der ODA verbunden war. Ein Teil der Materialkosten soll um mehr als 392 Mio. Hrywnja überhöht worden sein; diese Gelder wurden auf Konten anderer, von dem Beamten und seinem Stellvertreter kontrollierter Firmen überwiesen.
Im September 2024 wurden fünf Personen des Verdachts beschuldigt. Ihre Handlungen werden nach Teil 5 des Artikels 191 des ukrainischen Strafgesetzbuchs (Unterschlagung oder Veruntreuung von Vermögen durch Amtsmissbrauch) verfolgt. Dem ehemaligen Leiter einer der Abteilungen der ODA wurde zudem der Vorwurf der illegalen Bereicherung nach Artikel 368-5 des ukrainischen Strafgesetzbuchs gemacht.
Frühere Veröffentlichungen und Maßnahmen
Aus den Akten geht hervor, dass einer der Beschuldigten der Ex-Chef der Dnipropetrowsker OVA, Valentyn Reznichenko, ist.
- Am 2. November 2022 wurde eine journalistische Recherche veröffentlicht, wonach das Gebiet Dnipropetrowsk rund 2,3 Mrd. Hrywnja für Straßenreparaturen ausgegeben habe und ein erheblicher Teil dieser Mittel an eine Firma geflossen sei, deren Miteigentümerin enge Verbindungen zu Reznichenko hatte.
- Am 12. September 2024 wurde Valentyn Reznichenko der Verdacht von Machtmissbrauch bei Straßenreparaturen mitgeteilt.
- Am 16. September setzte das Höhere Antikorruptionsgericht für ihn eine Sicherheitsmaßnahme in Form einer Kaution fest; am 18. September wurden 30 Mio. Hrywnja als Kaution hinterlegt.