Was Politico berichtete
Nach Angaben von Politico unter Berufung auf vier EU-Beamte hätten amerikanische Vertreter in informellen Kontakten einige europäische Hauptstädte gebeten, die Idee, eingefrorene russische Vermögenswerte als Quelle eines „Reparationskredits“ für die Ukraine zu nutzen, nicht zu unterstützen. Es geht um jene Regierungen, die Washington als „am freundlichsten“ einstuft — darunter werden Italien, Bulgarien, Malta und Tschechien genannt.
Gleichzeitig berichtet Politico, dass an den Verhandlungen die Europäische Kommission und zentrale EU-Hauptstädte beteiligt waren, die versuchen, den Premierminister Belgiens Bart de Wever zur Unterstützung der Initiative zu bewegen. Nach den Gesprächen am 16. Dezember, so ein Gesprächspartner der Zeitung, hätten sich die Chancen, eine Einigung über die eingefrorenen Vermögenswerte zu erzielen, „nicht verbessert, sondern verschlechtert“.
„Ich wollte weinen“
— Ein namentlich nicht genannter hochrangiger Beamter, Teilnehmer der Gespräche (Zitat: Politico)
Warum das für die Ukraine wichtig ist
Die Summe — bis zu €210 Mrd. — ist ein Mittel, das die Europäische Kommission vorgeschlagen hat, zur Kreditvergabe und zum Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden. Die Entscheidung über den Mechanismus zur Umwandlung dieser Vermögenswerte in Finanzmittel ist für den EU-Gipfel am 18.–19. Dezember geplant. Wenn das Paket platzt oder verschoben wird, verliert die Ukraine ein reales Instrument für mittelfristige Zahlungen und den Wiederaufbau.
Für den Leser ist diese Frage keine Abstraktion: es geht um Geld, das unsere Verteidigungsfähigkeit und den Wiederaufbau stützt, sowie um ein Signal dafür, ob die Partner in der Lage sind, geschlossen gegen den Aggressor vorzugehen.
Warum die USA solche Ratschläge gegeben haben könnten
Politico erwähnt, dass die Einflusskampagne angeblich an Brüssel vorbeigeführt wurde. Warum könnte Washington so gehandelt haben? Analysten und Diplomaten nennen mehrere Motive: rechtliche Risiken in Bezug auf Eigentum und Enteignung, das Bestreben, keine Präzedenzfälle für internationale Finanzbeziehungen zu schaffen, sowie innenpolitische Erwägungen einzelner Hauptstädte.
Zur Klarstellung: Das ist die Interpretation von Quellen und Expertenbewertungen und kein direkter Beweis für die Absichten einer bestimmten Regierung. Politico beruft sich auf eigene Gesprächspartner; offizielle Bestätigungen auf EU-Ebene werden in dem Beitrag nicht genannt.
Wer dagegen ist und aus welchen Gründen
Auf der Liste der Länder, die Bedenken geäußert haben, stehen Italien, Bulgarien, Malta und Tschechien. Einzelne Führungspersönlichkeiten, darunter Bart de Wever in Belgien, fürchten die Reaktion Russlands und rechtliche Folgen für ihre Jurisdiktionen. Ein solches Argumentationsmuster ist eine typische Mischung aus Geopolitik, Risikomanagement und Innenpolitik.
Folgen und Prognose
Wenn sich die Positionen spalten, könnte die Entscheidung über den Mechanismus zur Umwandlung der Vermögenswerte verschoben oder blockiert werden — das würde eine Verzögerung eines erheblichen Teils der Finanzierung für die Ukraine bedeuten. Ein abgestimmter Ansatz hingegen würde nicht nur Geld bringen, sondern auch ein starkes politisches Signal für die Einheit des Westens senden.
Expertenkreise weisen darauf hin: Jetzt sind nicht laute Erklärungen gefragt, sondern rechtlich transparente Mechanismen und Koordination. Andernfalls droht das Finanzinstrument, eine Deklaration statt eines Vertrags zum Wiederaufbau zu bleiben.
Zusammenfassung: Politische Beratungen außerhalb Brüssels haben den Weg zu einer Entscheidung über €210 Mrd. erschwert. Nun sind die EU-Führer am Zug: Sie müssen die politischen Diskussionen in einen klaren rechtlichen Mechanismus verwandeln, wenn sie wollen, dass diese Mittel für die Sicherheit und den Wiederaufbau der Ukraine eingesetzt werden.
„Wenn die Partner keinen abgestimmten Ansatz finden — bleiben die Gelder eingefroren, und der Wiederaufbau wird verzögert“
— Abschließende Analyse auf Grundlage von Verhandlungen und Aussagen offizieller Quellen