Kurz
Nach Angaben des Vizepremiers Oleksii Kuleba hat sich im Jahr 2025 die Intensität der russischen Angriffe auf ukrainische Häfen verdoppelt — im Jahresverlauf wurden 90 kombinierte Angriffe registriert. Das ist ein direkter Schlag gegen Exportketten, die für den Staatshaushalt und die globale Ernährungssicherheit weiterhin kritisch sind.
„Russland hat die Raketen‑ und Drohnenangriffe auf ukrainische Häfen verstärkt, um Logistik und Export zu zerstören.“
— Oleksii Kuleba, Vizepremierminister für die Wiederherstellung der Ukraine — Minister für die Entwicklung von Gemeinden und Territorien
Was passiert ist und wo die größte Gefahr besteht
Die schwierigste Lage bleibt im Süden: in der Region Odessa gab es seit Jahresbeginn fast 800 Luftalarme mit einer Gesamtdauer von mehr als 30 Tagen. Trotz alledem funktioniert die Hafenlogistik — dafür sorgen Hunderte von Hafenarbeitern und angrenzenden Branchen, die täglich unter der Bedrohung von Angriffen zur Schicht gehen.
Durch die Angriffe gab es Todesopfer und ökologische Folgen: in der Weihnachtsnacht führte ein Treffer auf Hafen‑ und Industrieinfrastruktur in der Region Odessa zum Tod einer Person, zwei weitere wurden verletzt. In der Nacht zum 22. Dezember brannten in einem der größten Häfen über 30 Behälter mit Mehl und Öl. In den Bereichen der Strände „Delfin“ und „Langeron“ wurden Ölflecken und tote Vögel festgestellt.
Warum das wichtig ist — die wesentlichen Punkte
Häfen sind nicht nur Infrastruktur; sie sind Kanäle, durch die das Land Deviseneinnahmen erzielt, den Export agrarischer Produkte sichert und industrielle Lieferketten unterstützt. Systematische Angriffe zielen genau darauf ab, die Logistik zu erschweren, Transportkosten zu erhöhen und Versorgungsungleichgewichte zu erzeugen.
Analysten und internationale Partner weisen darauf hin: die Aufrechterhaltung des Exports unter Beschuss erfordert nicht nur die Wiederherstellung von Anlagen, sondern auch die Verstärkung der Luftabwehr in Hafenbereichen, Investitionen in geschützte Infrastruktur und eine operative Koordinierung zwischen den Diensten.
Was getan wird und wie es weitergeht
Die Ukraine verstärkt bereits den Schutz der Häfen: Gemeinsam mit der Verwaltungsbehörde der Seehäfen und mit Unterstützung von Partnern wurden in den Häfen der Regionen Odessa und Mykolajiw mehr als 50 mobile Schutzräume eingerichtet; die Zahl der stationären Schutzräume übersteigt 30. Die systematische Arbeit zur Verstärkung des Schutzes wird täglich zusammen mit den Verteidigungskräften und internationalen Partnern fortgeführt.
Zusammenfassend: Die Häfen halten die Belastung dank des menschlichen Faktors und operativer Maßnahmen stand, doch die Risiken nehmen zu. Es sind zusätzliche technische Lösungen und nachhaltige Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit der Infrastruktur erforderlich, um die Exportfähigkeit zu erhalten und wirtschaftliche Verluste zu minimieren.
Fazit
Die Zahlen — 90 Angriffe und die Verdopplung der Intensität — sprechen nicht nur für eine Zunahme der Kampfaktivitäten, sondern für den gezielten Versuch, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Ukraine zu schwächen. Nun stellt sich die Frage an Partner und Markt: Wird die Unterstützung in systematische Lösungen umgesetzt — Luftabwehr, infrastrukturelle Investitionen und die Wiederherstellung logistischer Routen — um die Verwundbarkeit der wichtigsten Seewege zu reduzieren?