Denkwürdiger Winter 1975: die Auszeichnung, die den ukrainischen Fußball auf Europas Radar brachte
Am 30. Dezember 1975 veröffentlichte das Magazin France Football die Ergebnisse der Abstimmung zur Wahl des besten Fußballers Europas – des „Goldenen Balls“. In der Jubiläums-Ausgabe, der 20. Abstimmung, gewann der Stürmer des Kiewer „Dynamo“ und der Nationalmannschaft der UdSSR Олег Блохін (122 Punkte). Er ließ dabei namhafte Konkurrenten wie Franz Beckenbauer (42 Punkte) und Johan Cruyff (27 Punkte) deutlich hinter sich. Diese Informationen stammen von der Ukrainischen Fußballvereinigung und den Archiven von France Football.
Den eindeutigen Sieg in der Jubiläums-, der 20. Abstimmung, errang der Stürmer des Kiewer "Dynamo" und der sowjetischen Nationalmannschaft Олег Блохін (122 Punkte), der in der Abstimmung Stars des Weltfußballs wie den Deutschen Franz Beckenbauer (42 Punkte) und den Niederländer Johan Cruyff (27 Punkte) deutlich hinter sich ließ.
— Українська асоціація футболу / France Football (архів)
Nicht nur Talent: warum man Блохіна in Europa bemerkte
Diese Auszeichnung war das Ergebnis der systematischen Arbeit von Kiewer „Dynamo“ unter der Leitung von Валерія Лобановського. 1975 gewann die Mannschaft den Europapokal der Pokalsieger und den UEFA-Supercup, wobei sie den FC Bayern München zweimal bezwang. Gerade die Kombination aus dem individuellen Können Блохіна und der taktischen Disziplin des Teams machte ihn für europäische Journalisten und die Kapitäne der Vereine, die bei France Football abstimmten, sichtbar.
Stimme des Preisträgers
Von meinem Sieg erfuhr ich eine Woche vor Neujahr. Ich glaube, ich saß zu Hause – ich hatte damals wohl irgendein Problem mit dem Bein. Die Redaktion der Zeitung "Советский спорт" rief mich an und teilte mir mit, dass ich den „Goldenen Ball“ gewonnen habe. Zuerst dachte ich, das sei ein vorweihnachtlicher Scherz.
— Олег Блохін
Erbe und Bedeutung für die Ukraine
Блохін wurde nach Lev Jaschin der zweite sowjetische Träger des „Goldenen Balls“, gleichzeitig aber der erste, der ganz bewusst als Ukrainer in Geist und Ausbildungsumfeld wahrgenommen wurde. Diesen Weg setzten später Ihor Bjelanow (1986) und Andrij Schowtjenko (2004) fort. Für den ukrainischen Fußball bedeutet das Jahr 1975 nicht nur eine persönliche Auszeichnung, sondern ein Symbol: den Beweis, dass Vereinsakademien und die Trainerschule von Lobanjowskyj Spieler von Weltklasse hervorbringen konnten.
Von 1975 bis heute
Heute bleibt der „Goldene Ball“ einer der Maßstäbe für die Anerkennung individueller Klasse – zuletzt wurden seine Träger Усман Дембеле und Айтана Бонматі. Für die Ukraine hat das Jahr 1975 jedoch besondere Bedeutung: Es ist ein Beispiel dafür, wie systematische Arbeit, Investitionen in die Trainerausbildung und Spielkultur Ergebnisse hervorbringen, die über bloße Statistiken hinausgehen.
Analytisches Fazit: Блохінаs Sieg war zugleich ein sportlicher Triumph und eine Botschaft an die Welt – der ukrainische Fußball kann auf höchstem Niveau konkurrieren. Heute ist diese Erinnerung nicht nur fürs Gedächtnis wichtig, sondern auch eine Lehre dafür, wie künftige Erfolge gefestigt werden: durch Infrastruktur, die Ausbildung von Trainern und die Unterstützung von Jugendprogrammen.