Die geschäftsführende Regierung der Niederlande stellt der Ukraine zusätzliche €700 Mio. für das Jahr 2026 bereit. Dies wurde möglich, weil andere Ministerien diese Mittel bis zum Ende dieses Jahres nicht ausgeben können. Das berichtete die Zeitung Nu.nl.
Woher das Geld kommt
€500 Mio. dieser Summe werden im Haushalt des Verteidigungsministeriums gefunden, weitere €200 Mio. – im Haushalt des Außenministeriums. Wofür diese Mittel verwendet werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Die Niederlande gewähren der Ukraine jährlich rund €3,5 Mrd. an Hilfe. Aber in diesem Jahr wurden bereits €2 Mrd. für das nächste Haushaltsjahr verausgabt, weshalb es für 2026 „schwer sein wird, mehr Geld im Haushalt zu finden“. Die Allianz „Grüne Linke – Partei der Arbeit“ brachte den Vorschlag ein, den Haushalt für das kommende Jahr aufzustocken.
Konflikt im Parlament
Ende November erklärte der geschäftsführende Premierminister Dik Schuf, dass er die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Ukraine nicht unterstütze. Er betonte, dass andere Staaten zuerst ihre Beteiligung erhöhen müssten, und dass weitere Unterstützung der Niederlande im Rahmen des Frühjahrs-Budgetmemorandums zu diskutieren sei.
Diese Haltung löste Kritik im Parlament aus, wo der Regierung „buchhalterisches Denken“ vorgeworfen wurde. Schuf nannte diese Formulierung „völlig unangebracht“ und verwies auf das beträchtliche Hilfsvolumen für die Ukraine. Unter dem Druck der Mehrheit stimmte er zu, Optionen zur Umsetzung des Vorschlags zu prüfen.
Kontext
Die Niederlande bleiben einer der wichtigsten Partner der Ukraine bei der Gewährung militärischer und finanzieller Hilfe. Das Land stellt nicht nur Milliarden Euro zur Unterstützung bereit, sondern liefert auch Waffen, einschließlich Luftabwehrsystemen und F-16-Kampfjets. Die Entscheidung über zusätzliche €700 Mio. zeigt, dass die Unterstützung der Ukraine trotz der Position der geschäftsführenden Regierung für das niederländische Parlament weiterhin Priorität hat.