In London wurde Fabergés „Winterei“ für £22.895.000 (etwa 30,2 Mio. $) versteigert, womit ein neuer Auktionsrekord für Werke dieses Juweliers aufgestellt wurde. Dieses Werk gehört zu den letzten kaiserlichen Eiern, die sich noch in Privatbesitz befinden.
Beschreibung des Werks
Das Ei ist aus Bergkristall gefertigt; an der Innenseite zeigt sich ein Muster, das an Raureif erinnert, und außen sind platinene Schneeflocken angebracht, die mit Diamanten im Rosen‑Schliff besetzt sind. Das Werk gilt als eines der feinsten Beispiele der Meisterschaft von Peter Carl Fabergé.
Provenienz
Den Auftrag für dieses Stück erteilte Kaiser Nikolaus II. 1913 als Ostergeschenk an seine Mutter, Kaiserin Maria Fjodorowna. Nach der Revolution von 1917 wurde das Ei zusammen mit anderen kaiserlichen Wertsachen aus Sankt Petersburg in die Kreml-Waffenkammer in Moskau überführt.
In den 1920er Jahren begann die sowjetische Regierung, Kunstsammlungen zu veräußern, und später erwarb die Londoner Firma Wartski das Ei. 1934 wurde es an einen britischen Sammler für £1.500 weiterverkauft. In der Zeit von 1975 bis 1994 galt das Stück als verschollen, tauchte dann wieder bei Auktionen auf und wurde für £6,8 Mio. verkauft; 2002 wurde es erneut für £7,1 Mio. veräußert.
Auktionskontext
Das aktuelle Ergebnis übertraf den bisherigen Rekord für Fabergé-Werke, der 2007 beim Verkauf des Rothschild-Eis mit £8,9 Mio. aufgestellt worden war. Im November vor der Auktion wurde dieses Exemplar auf über 26 Mio. $ geschätzt. Da nur wenige kaiserliche Ostereier in Privatbesitz verblieben sind, bot das Erscheinen dieses Loses Sammlern eine seltene Gelegenheit.
Peter Carl Fabergé gilt als der herausragendste russische Juwelier des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts; seine Werke gehörten zu den königlichen Sammlungen Russlands, Dänemarks und Großbritanniens.