Referendum über einen Waffenstillstand: Selenskyj nannte 60 Tage als Mindestdauer und erklärte die Risiken

Der Präsident erklärte, dass ohne eine 60-tägige Waffenruhe die Abstimmung möglicherweise illegitim wäre — wir erläutern, warum diese Frage für die Sicherheit der Bevölkerung und die Verhandlungsposition der Ukraine von Bedeutung ist.

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Bei den offiziellen Protokollen — eine wichtige Nuance

In einem Interview mit Axios sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj, er sei bereit, den überarbeiteten „Friedensplan“ einem Referendum vorzulegen, vorausgesetzt, es gibt eine Waffenruhe von mindestens 60 Tagen. Das ist keine symbolische Forderung: es geht um grundlegende Sicherheitsgarantien und die Legitimität der Abstimmung.

Dem Präsidenten zufolge sind 60 Tage die Mindestzeit, die benötigt wird, um Wahlbezirke zu organisieren, den Transport der Wähler zu gewährleisten und Bedingungen zu schaffen, unter denen die Bürger sicher abstimmen können. Die Durchführung eines Referendums unter Bedingungen aktiver Beschießungen droht, das Ergebnis in Zweifel zu ziehen und juristischen Anfechtungen auszusetzen.

„Ich habe einige Geheimdienstinformationen <…>, aber ich bin jetzt an dem Punkt, an dem ich nur den Worten der Führungspersönlichkeiten glauben möchte“

— Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (Interview mit Axios)

Kontext und Chronologie

Wichtige Daten: Am 24. Dezember veröffentlichte der Präsident alle 20 Punkte des überarbeiteten Entwurfs des Friedensabkommens, von denen einige umstritten sind; am 26. Dezember erklärte er, der Plan sei zu 90 % fertig. Nun verlagert sich die Frage vom Text des Dokuments auf die Fähigkeit, die Bedingungen für seine legitime Annahme zu gewährleisten.

Praktische Konsequenzen

Ein Referendum während eines Krieges erfordert nicht nur politische Zustimmung, sondern auch klare Mechanismen zur Kontrolle der Waffenruhe, internationale Überwachung und logistische Unterstützung. Werden diese Bedingungen nicht erfüllt, kann das Ergebnis sowohl im Inland als auch international angefochten werden — und das würde die Verhandlungsposition der Ukraine schwächen.

Das Wort des Präsidenten legt den Schwerpunkt auf zwei Dinge: erstens auf die Sicherheit der Bürger; zweitens auf die Notwendigkeit, die Erklärungen der Partner in reale Garantien umzuwandeln. Ohne externe Kontrolle und technische Garantien droht eine 60-tägige Waffenruhe nur auf dem Papier zu bleiben.

Fazit — was nun?

Die Entscheidung Selenskyjs verschiebt die Frage des Referendums von einer politischen Absicht in die praktische Ebene: Nun sind Verhandlungen über Mechanismen zur Waffenruhe und internationale Garantien für deren Umsetzung erforderlich. Wenn solche Mechanismen ausbleiben, könnte die Abstimmung Anlass zu rechtlichen und politischen Streitigkeiten geben und die Position der Ukraine nicht stärken, sondern im Gegenteil schwächen.

Werden die Partner in der Lage sein, einen hinreichenden Waffenruhe-Modus sicherzustellen, damit das Referendum legitim und sicher stattfinden kann? Von dieser Antwort hängt nicht nur die Form der Abstimmung, sondern auch die nächste Runde der Friedensverhandlungen ab.

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