Mehr als fünf Stunden Verhandlungen zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, dem Berater Jared Kushner und dem russischen Diktator Wladimir Putin im Kreml brachten keinen Durchbruch. Medienberichten zufolge sollte die amerikanische Delegation nach den Moskauer Konsultationen nach Europa reisen, um Präsident Wolodymyr Selenskyj zu treffen, doch der Besuch wurde überraschend abgesagt.
Als Ergebnis blieb der revidierte «Friedensplan», der einen möglichen Rahmen für Verhandlungen zwischen Washington, Moskau und Kiew bilden sollte, ohne Fortführung — ohne abgestimmte Punkte und ohne klare weitere Perspektive.
Witkoff und Kushner kehrten nach Washington zurück: was schiefgelaufen ist
Der Politologe Ihor Rejterovytsch erklärt die Absage des Treffens mit dem ukrainischen Staatschef mit dem Ausbleiben auch nur minimaler Fortschritte in den Verhandlungen mit Putin. Seiner Aussage nach macht es keinen Sinn, Kiew nur darüber zu informieren, dass «die Positionen der Parteien gegensätzlich bleiben».
«Wenn es etwas zu übermitteln gegeben hätte, hätte Selenskyj es sofort erfahren. Witkoff ist mit leeren Händen zu Trump zurückgekehrt, und derzeit überlegen die USA einfach, wie es weitergehen soll»,
— sagt Rejterovytsch.
Der Politologe Stanislaw Zhelikhovskij fügt hinzu, dass bereits die Tatsache langwieriger Verhandlungen im Kreml und das Fehlen einer klaren Antwort Moskaus zur Schlüsselfrage — den Territorien — zeigen, dass die Gespräche in eine Sackgasse geraten sind.
Die Gebietsfrage blockiert jeden Fortschritt
Analysten zufolge ist gerade das Thema der Gebiete zum Haupthindernis geworden. Russland rückt nicht von seinen Forderungen ab, und die USA — selbst wenn sie Kompromisse in Bezug auf die NATO oder andere politische Aspekte in Erwägung ziehen — verstehen, dass ohne Bewegung Moskaus in diesem Punkt jegliche Vereinbarungen unmöglich sind.
Dabei tauchte in den Diskussionen bereits die Idee auf, auf einem Teil des ukrainischen Territoriums eine demilitarisierte Zone einzurichten — ohne formelle Übertragung der Souveränität, aber ohne ukrainische Streitkräfte. Solche Modelle gab es in der Geschichte: das Ruhrgebiet nach dem Ersten Weltkrieg oder die «Freie Stadt» Danzig unter internationaler Kontrolle.
Experten warnen jedoch: ein solches Modell wirft dutzende komplizierter Fragen auf — von Staatsbürgerschaft und Gesetzgebung bis hin zum Steuersystem und zur Funktionsweise der Gerichte.
Aufschub und Risiken für die Ukraine
Zhelikhovskij hält es für möglich, dass Washington versuchen könnte, Kiew zu «schmerzhaften Entscheidungen» zu drängen, insbesondere zu Zugeständnissen in noch nicht besetzten Gebieten der Region Donezk. Ein solches Szenario würde jedoch keinen stabilen Frieden schaffen — höchstens einen vorübergehenden und gefährlichen Waffenstillstand.
«Das wäre kein Kompromiss, sondern Zwang. Und zu jedem Zeitpunkt könnte Russland erneut zum Angriff übergehen und neue Forderungen stellen»,
— betont der Experte.
Die Lage wird zusätzlich dadurch erschwert, dass der Kreml weiterhin die «Einnahme» von Pokrowsk verkündet, obwohl die Stadt zerstört ist und weiterhin umkämpft. Analysten sehen darin ein Zeichen einer Verzögerungsstrategie: Putin könnte darauf hoffen, Gebiete notfalls mit Gewalt zu erobern, falls die Verhandlungen in eine Sackgasse geraten.
Wie geht es weiter mit dem «Friedensplan»
Derzeit hängt Trumps Initiative zwischen den Phasen fest: Nach dem Treffen in Moskau gibt es weder aktualisierte Vorschläge noch eine vereinbarte Fortsetzung. Die weiteren Schritte werden in Washington bestimmt — nach der Auswertung dessen, was Witkoff im Kreml vernommen hat.
Die Ukraine hingegen erklärt unmissverständlich: Keine Pläne, die Zugeständnisse an den Aggressor enthalten, können reale Sicherheit garantieren. Und ohne Garantien würde Frieden zu einer Pause vor einer neuen Aggression werden.