Zur Aussage und zur Quelle
Im Gespräch mit der New York Post sagte US‑Präsident Donald Trump, er glaube an „gute Chancen“ für den Abschluss eines Friedensabkommens bei dem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Mar‑a‑Lago am 28. Dezember. Er erklärte außerdem, er habe acht Konflikte geregelt und nannte diesen Krieg den „kompliziertesten“. Diese Worte sind nicht nur eine individuelle Einschätzung — sie prägen die Erwartungen der Verhandlungsparteien und der internationalen Gemeinschaft.
„Nun, ich denke, wir haben gute Chancen. Ich denke, sie wollen das jetzt machen, und ich denke, Russland will das auch. Aber immer, wenn die eine Seite es will, will die andere es nicht.“
— Donald Trump, US‑Präsident (Kommentar gegenüber der New York Post)
Warum das für die Ukraine wichtig ist
Der Deutungsrahmen ‚Ich entscheide‘ — ein zentrales Element der Äußerung. Wenn der Führer eines der wichtigsten Länder sagt, das Schicksal eines Plans hänge „nur von ihm“ ab, verändert das die Kräfteverhältnisse: Der Verhandlungsprozess kann personalisierter statt kollegial werden. Für die Ukraine bedeutet das, ihre roten Linien klarer zu artikulieren und rechtsverbindliche Garantien vorzubereiten, statt sich auf mündliche Absprachen zu verlassen.
Was die Folgen bewirken können
Die wahrscheinlichen Effekte einer solchen Aussage lassen sich auf einige praktische Schlussfolgerungen reduzieren:
1) Diplomatischer Druck auf Kiew: Wenn eine Vereinbarung als „persönliche Initiative“ interpretiert wird, steigt das Risiko, dass externe Akteure versuchen, Kompromisse zu beschleunigen, die zulasten ukrainischer Interessen gehen.
2) Rolle der Partner: EU, NATO und andere Verbündete der Ukraine werden als Garanten für Kontroll‑ und Vollzugsmechanismen jeglicher Abkommen wichtiger werden.
3) Innere Mobilisierung: Die Ukraine muss die Kommunikation mit der Bevölkerung und dem Parlament verstärken, damit jede Vereinbarung Legitimität besitzt und durch rechtliche Garantien abgesichert ist.
Was Experten raten
Diplomaten und Analysten betonen: Optimismus ist nützlich, aber nicht ausreichend. Es bedarf klarer Punkte zu Grenzen, Sicherheit und Mechanismen zur Überwachung der Umsetzung. Ohne diese bleibt das Risiko hoch, dass ein „Abkommen“ zur bloßen Deklaration wird.
Fazit
Trumps Äußerung zwingt nicht nur Kiew, sondern auch seine Partner zu schnellerem Handeln. Die zentrale Frage ist, ob die Worte in eine Garantiestruktur überführt werden, die die Interessen der Ukraine schützt. Die Antwort hängt davon ab, wie konsequent die ukrainische Seite ihre Bedingungen in schriftlichen Mechanismen verankern und internationale Unterstützung für deren Durchsetzung sichern kann.